Mittwoch, 2. März 2011


Titel: Sklavin
Autor: Mende Nazer (Damien Lewis)
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Schneekluth Verlag
Seiten: 318

Der Klappentext:
Man nannte sie "yebit" . Mädchen, das es nicht wert ist, einen Namen zu tragen. Sie schlief eingesperrt in einem Verschlag, sie arbeitete Tag und Nacht, sie wurde geschlagen und bekam keinen Pfennig Lohn. Und sie durfte nicht einen Schritt nach draußen tun.
Nun erzählt die Nubafrau Mende Nazer ihre Geschichte, die nicht vor 200 Jahre spielt, sondern heute, im 21 Jahrhundert. Und sie endet nicht im tiefen Afrika, sondern bei unseren Nachbarn in Europa: Denn am Tiefpunkt einer jahrelangen erniedrigen Sklavenexistenz in Khartoum wurde Mende nach London verschickt, um auch dort als Sklavin zu dienen.

Meine Einschätzung:
Ein sehr aufwühlendes Buch und es lässt einen die Welt ein Stück weit mit anderen Augen sehen.
Ich ging bisher immer davon aus, das so was in Europa doch unmöglich ist, das muss doch jemanden auffallen, es greift doch jemand ein. Nur Mende (das ist übrigens nicht der richtige Name der Frau) war schon so eingeschüchtert, dass sie es als normal empfand.
Mit 12 wurde ihr Dorf im Sudan überfallen. Sie wurde mit vielen anderen Kindern zu einem Sklavenhändler gebracht nicht wissend ob ihre Eltern, Geschwister andere Angehörige noch Leben oder wie so viele von ihnen auch umgebracht wurden.
Die Kinder wurden verkauft und führten ein menschenunwürdiges Leben. Mende und sicherlich auch die anderen Kinder mussten sämtliche Hausarbeiten übernehmen, sich um die Kinder ihrer "Herren" kümmern und wehe sie machten einen Fehler dann waren Schläge und Folter an der Tagesordnung. Wobei ich eine Art der Folter noch schlimmer fand als die der körperlichen und das war das sie keine Liebe und Zuneigung bekommen haben. Das Grundbedürfnis eines Menschen ist Liebe und Geborgenheit und bei Kindern ist es noch viel stärker ausgeprägt als bei einem Erwachsenen. Mende holt sich jedoch ihre Erinnerungen an ihre Eltern wieder ins Gedächtnis um nicht daran kaputt zu gehen.  Dann wird sie wie ein Gegenstand weiter gegeben, bis sie schließlich in London landet. In einem Land wo die Sklaverei verboten ist lebt sie unbemerkt mehrere Jahre, bis sie irgendwann den Mut fasst um Hilfe zu bitten.

Ich kann und will nicht nachvollziehen wie man solchen Grausamkeiten einem Menschen - einem Kind antun kann und ich habe eine Hochachtung für der Frau die sich dann doch getraut hat aus ihrem Gefängnis zu fliehen. Mehr kann und will ich dazu auch eigentlich gar nicht sagen. Höchstens noch das man generell mehr auf seine Mitmenschen aufpassen sollte, den wenn  es in diesem Buch auch ein extremes Beispiel ist gibt es genug Kinder und Erwachsene denen zu viel Leid zugefügt wird und oft hört man wenn es zu spät ist, ja ich habe was geahnt aber......

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